The 8. Peking to Paris Motor Challenge 7. Juni 2024 - Day 21: Aktau - Baku (Flug)
Wir haben ausgiebig geschlafen, sind direkt an den Meerespool gegangen und dort die Wartezeit an der Sonne liegend totgeschlagen. Es war ziemlich ungewohnt, nichts zu tun zu haben, da unsere Fahrzeug ja bereits auf der Fähre waren. Um ca. 09:00 Uhr habe ich eine Bewegungsmeldung von 'Dumbo' erhalten, offensichtlich hat die Fähre dann abgelegt oder 'Dumbo' wurde erst verladen.
Die ganze Fährpassage wird von den Mechanikern des Organisators begleitet, welche die Fahrzeuge auch ein- und ausladen. Leider konnte ich keinen davon ermuntern, auch den Sand aus 'Dumbo' zu entfernen, schade, er hätte sicher viel zu tun gehabt .
Um 14:00 Uhr wurden wir abgeholt und zum Flughafen von Aktau gebracht. Schon beim einzig offenen Haupteingang des überschaubar grossen Flughafens wurde das ganze Gepäck wie wir zum ersten Mal geröngt, was zu einem grossen Rückstau führte. Die Gerät haben jedoch kein einziges Mal angegeben und der in den Monitor schauende Beamte musste sich alle Mühe geben, dass er in seinem bequemen Sessel nicht einnickte.
Danach gaben wir unser Gepäck auf: Es waren zwar 5 Schalter geöffnet, aber von Effizienz keine Spur. Wir schienen alle irgendwie Sonderfälle zu sein, denn bei mindestens jedem zweiten musste telefonisch rückgefragt oder ein Vorgesetzter herbei gerufen werden. Mir wurde immer klarer, warum wir schon 3 Stunden vor dem Abflug im Flughafen sein mussten .
Danach folgte eine weitere Handgepäckkontrolle, welche sich als ähnliche Alibiübung wie die erste Gepäckkontrolle entpuppte. Aber immehin konnten damit mindestens 8 Beamte einen Staatslohn beziehen. Die darauf folgende Passkontrolle ging recht speditiv vor sich, denn es waren tatsächlich alle 12 Schalterhäuschen besetzt. Es wäre noch wesentlich schneller gegangen, wenn der die Personen zu den Schalterhäuschen zuweisende Beamte den nötigen Überblick gehabt hätte. Diese Fähigkeit blieb ihm ganz offensichtlich verwehrt ...
Die anschliessende Zollfrei-Zone war sehr übersichtlich gestaltet: Man konnte zwischen Malboro- und Malboro-Zigaretten wählen und /oder eine Flasche Jack Daniels Whisky oder Martini-Prosecco kaufen. Sogar Parfum war erhältlich, allerdings waren die Verpackungen dermassen staubig, dass sich der Duft wohl auch schon in Wohlgefallen aufgelöst hat. Wenigstens hat die Dame an der Kasse gelächelt .
Anschliessend folge eine dritte (und letzte) Handgepäckkontrolle. Den Gurt habe ich schon gar nicht mehr ausgezogen und auch das Handy und den Autoschlüsselbund in der Hosentasche gelassen. Der sorgfälig beobachtete Durchmarsch durch die Personenschleuse gelang auf Anhieb und ohne Rückmeldung derselben.
Dafür war offenbar etwas in meiner Aktentasche auffällig und der via Monitor kontrollierende Beamte kam heran und behauptete, ich hätte ein Messer drin. Also packte ich vor seinen Augen alles aus, aber weder ich noch er fanden ein Messer. Er ging zurück zum Monitor, schaute nochmals prüfend und ausgiebig das Bild an. Doch, doch, es müsse ein Messer drin sein! Erneut durchsuchte er die leere Tasche, fand aber wieder nichts. Achselzuckend und in radebrechendem Englisch meinte er, es sei ok, ich können packen und gehen (was ich auch tat).
Alle diese einzelnen Prüfschritte wurden mit Stempeln auf unseren Bordkarten bekräftigt ud nur wer am Gate alle Stempel vorweisen konnte, wurde ins Flugzeug gelassen.
Der Flug nach Baku mit unserem Airbus A 320 dauerte 1 Stunde und wegen der Zeitverschiebung landeten wir in Baku zur gleichen Zeit wie wir in Aktau abgeflogen sind. Danach wurden wir in Bussen vom Flughafen ins Hotel Hilton gefahren, welches direkt bei der Haupttribüne und der Boxengasse des Formel 1 Rundkurses liegt (auch in Baku ist der Feierabendverkehr immens!)
Morgen wird es am Abend zu unseren Ehren einen grossen Empfang in der Boxengasse geben und wir dürfen alle unsere Fahrzeuge präsentieren. Die Fahrzeuge sollten schon am Nachmittag ankommen und vielleicht finde ich noch Zeit und Gelegenheit, vorher eine Autowäsche vorzunehmen.
Viele Rallye-Teams müssen über das Wochenende umfassende Reparturen vornehmen (lassen). Dazu muss viel Material eingeflogen werden und der Organisationsaufwand ist für einige beträchtlich. Bei einem Porsche ist die ganze quer gelegende Motorenhalterung herausgerissen worden, andere müssen Blattfedern einfliegen lassen, ein Citroën DS 21 fährt ohne hintere Kotflügel (sind in der Wüste abgebrochen) usw. Wir haben fast ein schlechtes Gewissen, dass wir - Stand jetztiger Kenntnisse - nur einen Ölwechsel machen müssen. Wenigstens machen einige Garagen extra am Sonntag für uns auf so dass die nötige technische Infrastrtur verfügbar sein sollte. Die Zeit sollte reichen, wir fahren erst am Tag 24, also am Montag, den 10. Juni weiter.