The 8. Peking to Paris Motor Challenge 19. Juni 2024 - Day 33: Igoumenista - San Marino (1309 km inkl. Fähre)

Wir haben mit den anderen Schweizern einen lustigen Abend an Bord verbracht und auch die Verpflegung im Selbstbedienungsrestaurant war durchaus in Ordnung, das Personal zudem sehr nett und hilfsbereit. Einzig der Offen-Bierausschank musste vor dem Ansturm unserer Gruppe kapitulieren und später repariert werden. Wenigstens gab es zwischenzeitlich kühles Bier aus der Flasche. Prosecco wurde nicht gereicht sad.

Unser Schiff ist schon etwas in die Jahre gekommen, trotzdem funktioniert noch einiges und das Personal gibt sich grosse Mühe, welche sie aber teilweise auch hat. Hinter der langen Bar standen genau 2 Personen, davon arbeitete die eine so gut es ging, während ich die Funktion der anderen Person weder auf Anhieb noch später erkannt habe. Sie stand einfach da, ging manchmal weg und kam wieder. Das wiederholte sich während meiner Wartezeit einige Male. Auf Grund der Achselpattenbeflaggung muss es sich aber um eine hochrangige Funktion gehandelt haben. Überhaupt scheint es mehr hochrangiges als arbeitendes Personal zu geben oder dann habe ich die Grundlagen der griechischen Arbeitsteilung noch nicht verstanden. Später kam eine weitere Person hinzu, deren Funktion - für mich - ebenfalls nicht klar war und die sorgsam einstudierten Arbeitsabläufe der ersten Person eher behinderte. Da ich aber inzwischen mein Bier erhalten hatte, war mir das ziemlich wurst.

Das separate Restaurant war geschlossen, ebenso die Bar und Disco auf der obersten Etage. Lediglich die Shops, welche nebst einigen Gebrauchsartikeln so ziemlich alles anboten, was man sich unter Kulturkitsch vorstellen kann, öffneten kurz nach der Abfahrt. Gemäss Aushang könnte man für 4 Euro einen 5-stündigen Zugang ins Internet buchen, aber ausgerechnet und gerade heute gäbe es ein Problem mit dem Schiffssatelliten ... 

Unsere Badges für die Kabine mussten wir an der Reception abholen. Die Passagierliste wurde von Hand auf einem grossen Papierbogen geführt. Fein säuberlich wurde dort jede ankommende Person mit einem Farbstift abgestrichen und erst wenn sich beide Passagiere der Kabine zu erkennen gegeben hatten, wurden die Badges ausgehändigt. Auch hier arbeiteten zwei Personen: Die Eine strich ab und die Andere händigte aus. Das ging auch kaum anders, denn der grosse Papierbogen war ein klassisches Einplatzadministrationsgerät und wo kämen wir auch hin, wenn da mehrere Personen abwechslungsweise mit eigenen Farbstiften ihre Kritzel hingemalt hätten!

Luca und ich waren in einer 4-er-Innenkabine untergebracht, wobei die jeweiligen oberen Betten hochgeklappt waren. Die Betten selber waren zwar schmal, aber doch erstaunlich bequem: Wir haben jedenfalls gut geschlafen. Das Badezimmer war angemessen klein, aber sauber und man konnte sogar gut duschen, ohne das Wasser überall verteilen zu müssen. Eine Toilette mit Spülung war ebenfalls vorhanden, letztere musste aber mit Nachdruck und mehrfach betätigt werden, bis sie endlich ihren Dienst aufnahm. 

Das Schiff fährt langsam, aber kontinuierlich vorwärts. Der Antrieb ist auch zuoberst noch gut zu spüren. Vibrationen der unterschiedlichsten Frequenzbereiche durchdringen in regelmässigen Abständen (alle 12 Sekunden während 8 Sekunden) den Schiffskörper und lassen Erinnerungen an Antriebssysteme des frühen letzten Jahrhunderts aufkommen.

Gegen Mittag bin ich zum Pooldeck gegangen. Erwartungsgemäss war der Pool leer und die Poolbar geschlossen. Wenigstens gab es ein paar Liegestühle und so genoss ich mehrere Stunden die Sonne.

Gegen 17:00 Uhr kamen wir in Ancona an. Das Ausschiffungsprozedere war erwartungsgemäss mühsam. Wir mussten vom untersten Stockwerk wieder die schmalen Rampen befahren, diesmal aufwärts, was den noch kalten Motoren unserer Fahrzeuge nicht so behagte. Unsere Fähre war kein RoRo-Schiff (Roll on, roll off) und so musste jedes Fahrzeug auf den schmalen Decks gewendet werden. Das war leider nicht jedermanns Sache, da es hier andere Fähigkeiten als einen schweren Gasfuss benötigte und diese waren zu meinem Erstaunen nicht überall vorhanden. Aber schlussendlich fanden alle den Weg nach draussen.

Danach gings - ohne Sonderprpüfungen - weiter Richtung San Marino wo wir gegen 20 Uhr ankamen und direkt beim Parkplatz einen feinen Opern-Air-Znacht offeriert bekamen. Wir sind auf 4 Hotels verteilt untergebracht, Luca und ich im Hotel Titano. Morgen geht es dann weiter nach Genua, Paris naht smiley!

Luca beim Bad im Meer kurz vor Auslaufen der Fähre
Luca beim Bad im Meer kurz vor Auslaufen der Fähre
Luca beim Bad im Meer kurz vor Auslaufen der Fähre
Luca beim Apéro
Luca beim Apéro
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Die jährliche Inspektion des Rettungsbootes ist seit 2 Jahren überfällig ...
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Die angegebene Achslast auf unserem Parkdeck wird von 'Dumbo' um knapp 100% überschritten
Die angegebene Achslast auf unserem Parkdeck wird von 'Dumbo' um knapp 100% überschritten
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