Forum Reflexionen zu Erlebtem, Gesehenem, Gehörtem und Wahrgenommenen

Mit zunehmendem Alter und Reife machen wir uns vermehrt tiefer gehende Gedanken über unser Dasein, unsere Tätigkeiten, unsere Umwelt, unsere Ziele und Aufgaben. Das Leben ist bekanntlich endlich und das ist gut so! Dank der steten Erneuerung entwickelt sich unser Planet weiter, in welche Richtung auch immer. Wir Menschen haben viel in der Hand, aber zum Glück nicht alles ...

In diesem Forum kommentiere ich ohne festen Zeitplan gemachte Erfahrungen, gelesene Artikel, gehörte Voten. Es handelt sich dabei ausschliesslich um meine private eigene Meinung ohne jegliche gewollte (wirtschaftliche) Beeinflussung Dritter. Ich verfolge keinerlei politische Absichten und betreibe dieses Forum werbefrei und auf eigene Kosten.

Ich möchte niemanden persönlich angreifen oder irgendwelche Institutionen an den Pranger stellen. Ebenso versuche ich, mich politisch und konfessionell möglichst neutral auszudrücken, auch wenn meine politische Gesinnung - ich nenne es lieber Lebensanschauung - durchaus erkennbar ist.

Reaktionen auf meine Kommentare können bei Bedarf via Mail an mich persönlich erfolgen, es erfolgt weder eine Veröffentlichung der Reaktion noch - Ausnahmen vorbehalten - eine direkte Antwort auf die Reaktion.

Mein Hauptziel ist es, Lesende meiner Kommentare zum (Mit-)Denken anzuregen und möglicherweise eine andere Sichtweise auf den ursprünglichen Artikel zu ermöglichen. Ich mache das bewusst hier in diesem Forum und nicht in den sozialen Medien. Somit wird niemandem ungewollt eine Meinung aufgedrängt. Das Aufsuchen dieses Forums und das Lesen der Kommentare ist komplett freiwillig smiley!

Ich gebe mir Mühe, mein Geschreibsel den aktuellen sprachlichen Gepflogenheiten anzupassen, erhebe dabei aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit und 100%-ige Korrektheit. Dies frei nach dem lateinischen Spruch: Nemo placet omnibus (Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann).

März 2025 / Manuel Dubs

24.03.2025 - NZZ: Ein zwei Kilometer langer Schulweg ist zumutbar

In diesem Artikel werden in erster Linie Gründe geschildert, warum dieser Schulweg nicht zumutbar ist, wobei die Eltern mit sanfter Kritik nicht geschont werden. Offenbar haben sie viel unternommen, das Kind während des Heranwachsens über Jahre zu schonen. Jetzt, wo plötzliches 'Durchbeissen' angesagt wäre, gehen die Wogen hoch und gelangen bis vor das Verwaltungsgericht, welches jedoch - unter Einbezug ärztlicher Begutachtung - einen nachvollziehbaren und rechtskräftigen Entscheid gefällt hat.

Es ist dem Kind im Sinne einer positiven Persönlichkeitsentwicklung zu wünschen, dass es den Schulweg jetzt unter die eigenen Räder oder - noch besser - unter die eigenen Füsse nimmt und nicht mit dem Auto gefahren wird - auch nicht bei schlechtem Wetter. Es ist die Aufgabe der Eltern, diese Bemühungen aktiv zu unterstützen, die Angst vor dem Radfahren zu nehmen und so die wichtigen sozialen Kontakte eines gemeinsam gegangenen Schulweges zu fördern. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern muss mühsam und in kleinen Schritten aufgebaut werden. Latente Adipositas, Unbeweglichkeit und Nackenschmerzen sind auch nicht von heute auf morgen entstanden.

Mein Schulweg betrug ab der 1. Primarklasse 1.45 Kilometer und dieses Strecke habe ich bis und mit der 6. Primarklasse bis zu 4x pro Tag zurückgelegt. Mehrmals mussten wir dannzumal stark frequentierte Hauptstrassen ohne Lichtsignale überqueren (zB. Rychenbergstrasse). Ab 1.5 km und der 4. Klasse hätte man eine Sondergenehmigung für Velofahrten beantragen können, doch da war das Schulamt konsequent. Natürlich haben wir uns nicht immer an die Vorgaben gehalten und auf den heimlichen Velofahrten grössere Umwege in Kauf genommen, damit uns ja niemand sieht. Ich kann mich nicht erinnern, jemals mit dem Auto zur Schule gebracht worden zu sein.

17.03.2025 - 20 Minuten: Wird Kritik an Trump als psychische Krankheit eingestuft?

Einmal mehr hat es eine nur kleine Anzahl Personen (5 republikanische Senatoren) geschafft, die Medienwelt aufzurütteln und für Schlagzeilen zu sorgen. Schon länger ist nicht mehr klar, was Fakt und was Fake ist, denn es könnte sein, dass der Titel völlig falsch wiedergegeben wurde und heissen müsste: Wird Trump's Gebahren als psychische Krankheit eingestuft (wink)?

Wir sollten aufhören, alles und jedes an der Trump'schen Regierung in Frage zu stellen, aufzubauschen und über die vielen ach so ungerechten Entscheide zu jammern. Viel mehr sollten wir ihm dankbar sein: Er hat uns Europäer (und andere) aus der Lethargie geholt, uns gezeigt, wo der Hammer hängt und dass wir mit unserem vorauseilenden Gehorsam nicht einmal mehr einen Blumentopf gewinnen können. Wir sind in den letzten Jahrzehnten bequem und selbstgefällig geworden. Wir veradministrieren uns inzwischen selber, nivellieren Fähigkeiten nach unten und schauen Leute mit Leistungswillen skeptisch an. Es ist einfach, das Geld der anderen auszugeben und sich im Notfall auf den Beistand von Verbündeten zu verlassen. So kann und wird es nicht weiter gehen ...

Die USA sind diesbezüglich weiter als wir. Auch wenn die Tonalität und Vorgehensweise zu Recht viele Fragen aufwirft und noch kaum Probleme gelöst wurden: Der initierte Ruck durch die Gesellschaften war dringend nötig und wenn wir weiterhin den Traditionen folgen wollen: Was in den USA einmal entstand, schwappte irgendwann auf Europa und die Schweiz über.

Bereiten wir uns besser jetzt schon darauf vor und beweisen, dass die gelebte Demokratie weiterhin zur erstrebenswerten Staatsform Nummer 1 gehört!

15.03.2025 - Stadt Winterthur: Zum Tod von Roland Karrer - Mitbesitzer Restaurant Thai Garden in Oberwinterthur

Immer wieder gerne haben wir den Thai-Garden in Oberwinterthur besucht und jedes Mal ausgezeichnet gegessen. Roli war der manchmal etwas kantig-kautzige, meist gut gelaunte und unbestrittene Gastgeber. Komplizierte, von Sonderwünschen getriebene oder entscheidungsschwache Gäste waren ihm ein Greuel und nicht immer konnte er seine diesbezügliche Abneigung vollständig verstecken. Doch wer ihn so nahm, wie er war, konnte sich auf einen unterhaltsamen Abend freuen. Sein im Hintergrund und in der Küche bestens arbeitendes Personal konnte allfällige Missstimmungen gut kompensieren, musste aber auch dann und wann als Blitzableiter herhalten.

Eine gedruckte Weinkarte haben wir auch auf Anfrage nie erhalten, wir folgten jeweils mit gutem Gewissen seinen aus eigener Erfahrung erarbeiteten Empfehlungen und wurden nie enttäuscht. Wer auf seine Frage nach der gewünschten Schärfe des Essens nicht innert Sekundenbruchteilen antwortete, bekam sein Essen 'es bitzeli scharf' serviert.

Als während des Corona-Lockdowns der Besuch seines Restaurants nur eingeschränkt möglich war, verschloss er nach Ankunft der Gäste mit Reservation die Eingangstür und hängte ein Schild mit der Aufschrift 'Privater Anlass' vor die Tür. Nicht selten waren wir nach einem ausgiebigen Nachtessen seine letzten Gäste und so gelangte zu später Stunde doch noch dann und wann eine Zigarre an das Ende ihres Daseins.

Mit Roli Karrer verliert (Ober-)Winterthur eines seiner letzten Originale. Sein immer wieder schelmisches Lachen wird uns fehlen!