The 8. Peking to Paris Motor Challenge 11. Juni 2024 - Day 25: Qakh - Tblisi (330 km)
Um gleich auf den Punkt zu kommen: Der Grenzübertritt nach Georgien war dermassen langsam und mühsam, dass das ganze Tagesprogramm über den Haufen geworfen werden musste. Lediglich der Rundkurs ganz am Schluss kurz vor Tiflis konnte gefahren werden, aber es ist nicht sicher, ob er für die Wertung zählt, da am späten Nachmittag noch längst nicht alle Teams den Grenzübertritt geschafft haben.
Der Weg bis zur Grenze (rund 40 km) ging am Morgen problemlos, aber dann hiess es - für die vordersten - 2 Stunden in der prallen Sonne warten. Für die später Dazugestossenen wurden es 3, 4 und mehr Stunden. Die Prüfung der Mechaniker-Fahrzeuge mit dem ganzen Material dauerte und dauerte und da es nur eine einzig Abfertigungsstelle gab, musste alle anderen warten. Dabei war der Grenzübertritt von der anderen Seite her sogar geschlossen, was wir aber erst nach dem Übertritt anhand der hunderten wartenden Lastwagen feststellten.
An der Personalmenge lag es auch nicht. Viele hochdekorierte und geschäftig dreinschauende Beamte standen herum, es wollte einfach keiner von denen arbeiten. Die wenigen, bei denen Bewegungen festgestellt werden konnten, sassen in einem klimatisierten Büro und schienen auf Grund der absehbaren Arbeitsflut passiven Widerstand zu leisten.
Alles hatte genau nach dem vorgegebenen Schema zu erfolgen. Einzig das Formular, welches uns beim Start im Hotel in die Hand gedrückt und als wichtig deklariert wurde, wollte niemand sehen. Die Einreise nach Georgien verlief etwas speditiver, aber auch hier wollte niemand das Versicherungsformular sehen, welches einige von uns gestern Abend extra noch ausdrucken liessen.
Nach etwas mehr als 4 Stunden konnten wir weiter fahren und erstmals georgische Strassen unter die Räder nehmen. Rund 100 km weiter wurde uns ein (verspäteter) Lunch mit einheimischen Spezialitäten serviert, welcher zumindest mir ausgezeichnet schmeckte. Vor dem Hotel hat eine Dame einen kleinen Stand aufgestellt und sammelte mit einer grossen Box Geld für Tiere. 'Help Animals' stand gross auf dem Schild. Direkt daneben gab es an ihrem Stand getrocknete Cevapchichi zu kaufen und wir waren uns jetzt nicht ganz sicher, wie das genau mit dem 'Help Animals' gemeint war. Wir spendeten jedenfalls nichts und kauften auch nichts, was möglicherweise die beste Hilfe für die Tiere war .
Wir sind jetzt im Sheraton in Tiflis und versuchen, uns bei ungefähr einem Bier vom langwierigen Grenzübertritt zu erholen!