The 8. Peking to Paris Motor Challenge 10. Juni 2024 - Day 24: Baku - Qakh (507 km)

Der Start in Baku wurde kurzfristig 3 km ausserhalb des Zentrums zu einem imposanten Gebäude verschoben, dessen Name ich schon wierder vergessen habe. Wir haben den Weg zum ersten Rundkurs aber trotzdem gefunden und diesen - zu unserem eigenen Erstaunen - recht erfolgreich absolviert.

Später am Tag fanden 2 schnelle DTC/STC Prüfungen auf Gravel statt und auch diese haben wir mit für uns ansprechenden Resultaten absolviert. Nicht weil wir viel besser als früher gefahren wären, sondern weil viele Andere ganz offensichtlich vernünftiger geworden sind und ihre Fahrzeuge etwas geschont haben. Zudem gab es heute eine gute Möglichkeit, während einer DTC/STC-Prüfung einen falschen Weg zu wählen (man muss halt das GARMIN-Navigationsgerät immer im Auge behalten wink) und von dieser Möglichkeit haben viele unfreiwillig Gebrauch gemacht, auch der bisher Führende in der Kategorie der Nachkriegsfahrzeuge. Das hat ihn gleich um 2 Plätze nach hinten geworfen. 

Wir haben uns für den kürzest möglichen Weg entschieden und diejenigen, welche uns kurz vor der betreffenden Abzweigung überholt haben, wieder hinter uns gelassen devil. Ohne Probleme haben wir am Abend das Ziel erreicht und durften später erfahren, dass wir auf der provisorischen Rangliste gleich um 2 Plätze nach vorne auf den 8. Rang in der Kategorie der Vorkriegsfahrzeuge vorgerückt sind. 

Aserbeidschan hat uns heute sein ländliches Gesicht gezeigt und das ist ein krasser Gegensatz zur Grossstadt Baku! Die Gebäude sind ärmlich ausgestattet und hunderte, wenn nicht tausende kleine Ölförderanlagen säumten lange Zeit unseren Weg. Alles wirkt unorganisiert und improvisiert und wir können uns fast nicht vorstellen, dass man da freiwillig leben kann.

Gegen Ende der Tagesetappe kamen wir in deutliche grünere und einladendere Gebiete und übernachten jetzt in einem schönen Resort in Qakh. Wiederum war das Abendbuffet reichlich und gut. Lediglich das Poulet, etwas despektierlich, aber hier richtigerweise 'Gummi-Adler' genannt, machte diesem Namen alle Ehre. Obwohl ich noch über ein gut erhaltenes, vollständiges und kräftiges Gebiss verfüge, musste ich schon beim zweiten Bissen passen. Ohne spezielle Werkzeuge war diesen Geflügelteilen nicht beizukommen, aber dazu war mir dann der Weg zum Werkzeugkasten im Auto doch zu weit!

Schom morgen Vormittag überqueren wir die Grenze nach Georgien. Einmal mehr benötigen wir zig Dokumente und werden uns erneut in viel Geduld üben müssen ...


Leider mussten wir als technisch afine und an Oldtimer-Fahrzeugen interessierte Personen eine traurige Nachricht zur Kenntnis nehmen: Das Fahrzeug mit der Startnummer 1, ein American La France Type 10 aus dem Jahre 1914, ist heute Morgen auf normaler Fahrt in Flammen aufgegangen und komplett ausgebrannt crying. Dem Fahrer Thomas und Beifahrer Ben ist zum Glück nichts passiert, aber sie haben nebst dem Auto auch alle ihre persönlichen Habseligkeiten verloren und stehen jetzt beinahe 'nackt' da. Es ist zudem das Auto des CEO und (Teil-)Inhabers (?) von HERO-ERA, welches mit sehr viel wirtschaftlichem und emotionalem Aufwand für diese Rallye hergerichtet wurde. Wir hoffen jetzt alle, dass diese beiden sympathischen Teilnehmer irgendwie doch noch nach Paris ans Ziel kommen.

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