1. Pure Switzerland Vorbereitungen
'Isabella' ist schon länger bereit! Eine weitere Testfahrt über 500 km und 6 Alpenpässe ist optimal verlaufen und auch der neu eingebaute Kühlschrank hat beste Arbeit geleistet.
Juli 2020
Die uns zugesandten Unterlagen mit den Navigationsvorgaben des Historic Rally Car Register (HRCR) habe ich schon aufmerksam studiert und teilweise sogar verstanden. Irene und ich warten jetzt einmal die Zusendung des Roadbooks ab und hoffen, die neu gewonnenen Erkenntnisse darin umsetzen zu können.
5./6./7. September 2020
Am Samstag haben wir die detallierten Unterlagen bezüglich 5 von total 7 Regularities erhalten. Der Organisator hat offensichtlich keine Mühen gescheut, uns das Auffinden der richtigen Route schwierig zu machen! Wir werden am Mittwoch, den 9. September im Raum Zug/Aegeri und dem erweiterten Glarnerland verschiedenste Kleinstrassen unsicher machen.
Bei der 1. Regularity musste nach den 'Grid-References' vorgegangen werden. Vorgegebene Koordinatenpunkte mussten in mitgelieferte Kartenausschnitte eingetragen werden um so zu einer zusammenhängenen Strecke zu kommen. Das war auf den ersten Blick recht einfach, allerdings musste der für das Einzeichnen der Koordinatenpunkte verwendete Bleistift seeeehr spitz sein, denn gewisse Abzweigungen/Kreuzungen lagen nicht viel mehr als eine Bleistiftspitzenbreite auseinander. Zum Glück habe ich auf meinem PC die Software SwissTopo installiert und konnte so heikle Kartenausschnitte stark vergrössert ausdrucken und die gesuchten Koordinatenpunkte umrechnen und richtig eintragen. Damit der Organisator die Richtigkeit unserer Strecke prüfen kann, müssen wir von diversen Orten Fotos schiessen und sofort via WhatsApp an das Rallye-Office senden (hoffentlich haben wir überall Empfang!).
Die 2. Regularity ist nach dem Prinzip 'Herringbones' aufgebaut. Obwohl Fischgerichten durchaus nicht abgeneigt, konnte ich mit dieser Navigationsvariante zuerst nichts anfangen. Nach weiteren Recherchen im Internet begann ich dann das Ganze zu verstehen und siehe da, eigentlich ist es eine simple und einfache Art der Navigation, aber man muss höllisch aufpassen, keine Strassenabzweigungen auf der Karte zu übersehen. Mit Lupe bewaffnet und wiederum mit Hilfe von Swisstopo habe ich eine Route zustande gebracht, die Sinn macht. Ob es allerdings diejenige Route ist, welche sich der Organisator ausgedacht hat, lasse ich einmal dahingestellt. Ein einziger Übertragungsfehler bei den total 53 Wegpunkten und man landet irgendwo, nur nicht am vorgesehenen Ziel! Zudem wissen wir nicht genau, wo die Zeitmessung startet und endet, denn die ganze Strecke muss mit 35 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren werden. Wenigstens müssen wir hier nur am Schluss der Regularity eine Foto senden.
Von der 3. Regularity wissen wir erst, dass sie gemäss Roadbook - welches wir noch nicht haben - stattfindet. Die gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit wird 35 km/h sein.
Bei der 4. Regularity muss ein Pylonen-Parcour zwei Mal in verschiedenen Varianten durchfahren werden. Das Umfahren oder falsche Anfahren von Pylonen gibt happige Zeit-Strafen. Glücklicherweise ist nicht die absolute Geschwindigkeit wichtig, sondern es müssen beide Durchgänge möglichst gleich schnell gefahren werden. Auf Grund der nicht masstäblichen Fahrskizze weiss ich noch nicht, ob ich mit 'Isabellas' eingeschränktem Wendekreis alle Kurven in einem einzigen Anlauf schaffe. Auf jeden Fall ist viel Kurbeln angesagt und der Muskelkater wird anderntags wohl grüssen ...
Für die 5. Regularity mussten wir die 'Map Traces'-Methode anwenden und diverse Planquadrate mit eingezeichneten Streckenfragmenten aus einer transparenten Folie ausschneiden und auf den mitgelieferten Kartenausschnitten die passenden Planquadrate finden. Auch das habe ich nach einer geraumen Weile geschafft (habe halt schon lange nicht mehr 'gepuzzelt') und eine passende Strecke von der Ibergeregg ins Muothatal gefunden. Auch hier werden wir diverse Fotos von vorgegebenen Punkten (die Muotathaler Wetterfrösche sind nicht dabei ) schiessen und zur Bestätigung ans Rallye-Office senden müssen.
Vom Muotathal geht es dann vermutlich über den Pragelpass nach Niederurnen, wo die 6. Regularity stattfindet. Hier muss die Strecke nach der 'Gridlines and Gridsquares'-Methode gefunden werden. Wir erhielten Angaben, welche Planquadratlinien überquert werden und in welche Himmelrichtung die Planquadrate verlassen werden müssen. Das gibt - je nach Anzahl Strassen/Wegen - definitiv Raum für diverse Varianten! Wiederum gilt es, mit den richtigen Fotoaufnahmen den korrekten Weg zu dokumentieren. So muss zB. der Robidog Nr. 27 gefunden werden, welcher sich ca. 200 Meter nach der letzten Planquadratlinienüberquerung 2715 in WSW-Richtung befindet. Zum Glück ist dort noch ein Koordinatenpunkt 407 angegeben, welchen wir zu überqueren haben. Schwieriger wird es wohl werden, eine Pumpstation zu finden, welche 150 Meter um den Kartenpunkt 416 stehen soll. Dummerweise gibt es im besagten Planquadrat zwei Punkte 416, einer bei einer Brücke, der andere in der Nähe eines Baches. Wo machen Pumpstationen im Allgemeinen wohl eher Sinn? Richtig, eher beim Bach als bei der Brücke und so werden wir unsere Suche vermutlich auf den Bachverlauf konzentrieren. Mit Hilfe von Swisstopo habe ich die möglichen Zufahrten genauer angeschaut und tatsächlich hat es bei einem Bach ein kleines Gebäude, welches eine Pumpstation sein könnte. Wir werden wohl etwas suchen müssen, aber trödeln dürfen wir nicht, denn die Startzeit der Regularity 7 ist vorgegeben. Der Organisator hat zwar mitgeteilt, dass die Zeiten grosszügig bemessen seien, solange wir uns nicht verfahren. Auf den Nachsatz ... solange wir uns nicht verfahren ... wird es wohl ankommen.
Von der 7. und letzten Regularity wissen wir bis jetzt (8.9.2020, 12:20 Uhr) nur, dass sie gemäss Roadbook stattfindet und mit 34 km/h zu fahren ist. Wenn eine Regularity mit einer solch relativ tiefen Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren werden muss, dann hat es meistens mit der Fahrbahnbeschaffenheit oder mit sehr kurvigen und steilen Strecken zu tun. So wie ich den Organisator kenne, wird es sich schon etwas einfallen gelassen haben!
Glücklicherweise wissen wir schon, in welcher Lokalität das Nachtessen stattfinden wird. So besteht die Chance, dass die ca. 15 gemeldeten Teilnehmerpaare spätestens gegen Mitternacht und auf welchen Wegen auch immer dort eintreffen werden.
Irene und ich werden schon heute Abend nach Zug in die Nähe des Startortes fahren und im Hotel Löwen übernachten, denn es geht am Mittwoch-Morgen schon um 07:00 Uhr los und wir wollen uns nicht mit den Unwägbarkeiten des morgendlichen Berufsverkehr auf der Westtangente herumschlagen. Auch die Nacht nach der Rallye verbringen wir nochmals in Zug im Hotel, schliesslich wird es einen Ranglistenplatz zu feiern geben, egal, welcher es dann ist .