Auf den Spuren des Alpine-Trial 2018 4. Oktober 2020 - Divonne nach Annecy (318 km)
Der zweite Tag führte uns von Divonne-Les-Bains nach Annecy, selbstverständlich nicht auf dem direkten Weg. Wiederum erklommen wir Berge und Täler des französischen Jura und durchfuhren wunderschöne Landschaften. Allerdings waren auf Grund der Jahreszeit oder coronabedingt kaum Leute anzutreffen und auch alle im Roadbook eingezeichneten Bars und Restaurants der Zwischenstopps waren geschlossen. Zufällig fanden wir dann doch auf rund 1'200 Meter ü. Meer ein kleines Restaurant, in welchem wir zu einem ausgezeichneten Cappucino kamen. Die Freude wurde jedoch stark durch den plötzlich auftretenden Frittiergeschmack aus der Küche getrübt. Ich bin fast sicher, dass das Öl in 'Isabella' frischer als dasjenige in der Friteuse war und so verliessen wir diesen (un)gastlichen Ort fluchtartig.
Bei der Abzweigung zur Route des Sapins warteten wir auf Carlos und Urs. Eigentlich hätten sie kaum 2 Minuten hinter uns sein sollen. Nach rund 10 Minuten waren sie immer noch nicht bei uns und schon wollten wir nachsehen, ob die angegebene 'Ferme de Neufontaine' offen hatte und wir nochmals zu einer Kaffeepause kamen. Oder sollten wir doch besser zurückfahren und sie suchen?
Doch dann kamen sie doch noch angebraust! Es ist nicht genau zu erkennen, wer navigiert hat. Vielleicht haben sie auch nur noch eine Sehenswürdigkeit gefunden, welche Irene und ich verpasst haben
Während einer späteren Sonderpüfung nach Kartenausschnitt regnete es tüchtig. Die Scheibenwischer von 'Isabella' gaben sich und hatten Mühe, die an sie gestellten Anforderungen zu erfüllen und so kam es wie es kommen musste: Wir befanden uns plötzlich irgendwo im Nirgendwo, da wir eine wesentliche Abzweigung verpasst hatten (Irene verwechselt in seltenen Fällen links und rechts ).
Unbeirrt und mit Hilfe von Google Maps fuhren wir weiter und fanden das Ende der Regularity auf Anhieb, allerdings kamen wir aus der entgegengesetzten und somit falschen Richtung an. Zum Glück waren Urs und Carlos - sie waren 2 Minuten nach uns gestartet - noch nicht da und ich konnte 'Isabella' noch rechtzeitig wenden und so hinstellen, als hätten wir alles richtig gemacht. Ein Einheimischer mit Regenschirm beobachtete das Ganze, konnte sich aber unser Manöver unter Einbezug der Grasböschung nicht ganz erklären. Keine 10 Sekunden später kamen Carlos und Urs aus der richtigen Richtung angebraust und wir nickten ihnen anerkennend zu.
Auf Grund der Wetterlage kam es zu keinen weiteren Gesprächen und wir liessen ihnen den Vortritt. Wir hielten noch einen Schwatz mit dem Einheimischen ab und dieser war sichtlich enttäuscht, dass wir nur zwei Fahrzeuge waren. Er konnte sich noch gut ans Jahr 2018 erinnern, als mehr als 50 Fahrzeuge bei ihm vorbeifuhren (aus welcher Richtung auch immer). Erst am Abend beim Apéro haben wir Carlos und Urs über unseren tatsächlichen Weg aufgeklärt und haben dann erfahren, dass es ihnen an einer anderen Stelle ähnlich ergangen war .