The 8. Peking to Paris Motor Challenge 4. Juni 2024 - Day 18: Kyzyl Orda - Akespe (Camp, 570 km)

Wiederum war 'Kilometer-Fressen' angesagt. Total 630 km wären es gewesen, allerdings musste das Camp ca. 60 km vorverschoben werden (warum auch immer), also waren wir schon um 17:00 Uhr im Camp. Die letzten rund 75 km waren auf Gravel zu fahren, welcher in einem recht guten Zustand war und Geschwindigkeiten bis 80 km/h zuliess. So kamen wir wohlbehalten und pünktlich ins Ziel.

Die letzte Nacht verbrachten wir in einem leicht aufgemotzten ehemaligen Sowjet-Schuppen. Anstelle von Matratzen waren (gefühlt) harte Bretter in den Betten und das Duvet fehlte, resp. es war im Kasten untergebracht. Wenigstens war das Zimmer sauber und die Bettwäsche frisch; das Duvet musste man selber beziehen. Die Dusche funktionierte einwandfrei, mindestens so lange, wie links und rechts niemand anders duschte.

Das Nachtessen und das Frühstück fanden im grossen Ballsaal statt, welcher einen wenig einladenden Eindruck hinterliess. Die wohl tonnenschweren Deckenlüster waren alle mit dem kältestmöglich erscheinenden LED-Licht ausgestattet. Das gab zwar eine taghelle Erleuchtung des Ballsaales, aber von Gemütlichkeit konnte keine Rede sein. Nun ja, wir blieben ja nur eine Nacht.

Sonderprüfungen waren heute keine zu fahren und die Strassen waren häufig in gutem Zustand. Allerdings gab es auch immer wieder Abschnitte, auf denen die Schlaglochstrecken gleich lang und häufig vorkamen wie die geteerten Strecken. Wer da nicht dauernd aufpasste, lief Gefahr, eines der Räder in einem solchen Loch zurückzulassen.

Zum ersten Mal kamen wir heute in eine Polizeikontrolle. Auf dem Highway wurden wir von einem Polizeifahrzeug mit Blaulicht und Sirene überholt und zum Anhalten 'gezwungen'. Schnell war klar, um was es ging. Die beiden Polizisten begrüssten uns mit Handschlag, hiessen uns in Kasachstan willkommen und reichten uns eisgekühlte Getränke. Wir gaben ihnen je ein Sackmesser und dann ging's zum Fotoshooting. Nach 5 Minuten war alles vorbei und die beiden Polizisten rasten mit Blaulicht und Sirene weiter um den nächsten Teilnehmer zu stoppen.

Unser Camp liegt wieder ziemlich abseits in der Wüstensteppe ganz nah am Aralsee. Alles ist flach und die Vegetation sehr spärlich. Hier leben ausser den Einheimischen nur noch Dromedare und Trampeltiere. Selten sind einige Pferde zu sehen. Besonders einladend ist diese Gegend wirklich nicht.

Morgen müssen wir sehr früh raus, denn wir müssen bis zum Startplatz der neuen Etappe noch fast 60 km zurücklegen, also diejenige Strecke, welche wir heute wegen der Camp-Verschiebung noch nicht fahren mussten.

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