The 8. Peking to Paris Motor Challenge 24. Mai 2024 - Day 7: Jiayuguan - Dunhuang (489 km)

Es wäre jetzt objektiv gelogen, wenn ich behaupten würde, ich hätte die nachfolgenden Zeilen in topfnüchternem Zustand geschrieben. Morgen haben wir einen Non-Driving-Day (früher hiess das Rest-Day). Daher habe ich - zusammen mit anderen - schon ungefähr ein Bier und etwas Weisswein genossen ....

Die letzten 2 Tage haben wir uns immer in der Region um ca. 1'700 Meter ü. Meer bewegt. Heute aber ging es auf 3'429 Meter ü. Meer hinauf. Auch hier gab sich 'Dumbo' keine Blösse. Zwar hat die Leistung spürbar nachgelassen, aber der verbleibende Rest war zuverlässig verfügbar und erst beim Ansteuern des 2. Timingpunktes der einzigen heutigen Regularity auf ca. 3'100 Meter ü. Meer mussten wir eine Strafzeit von etwas mehr als 40 Sekunden kassieren. Den 1. Timingpunkt haben wir mit nur 1 Sekunde Differenz noch gut hingekriegt, aber nachher fehlte 'Dumbo' auf der steinigen und steilen Strecke die nötige Kraft.

Die nachfolgende Prüfung mit ursprünglich 3 Sporting-Timing-Controls (STC) wurde auf Grund der Ereignisse von gestern verkürzt und wir konnten sogar den vorgegebenen Schnitt von 68 km/h auf sandiger und ebener Gravelstrecke einhalten, wenn auch nur unter Aufbietung aller verfügbaren Pferdestärken und Driftfähigkeiten. Letztendlich haben wir einen Platz gewonnen und liegen O/A (Over All) auf dem 9. Platz smiley.

'Dumbo' läuft jetzt sehr gut! Er bremst dann, wenn man es möchte und erst noch wirksam. Hitzemässig macht er - im Gegensatz zu vielen anderen - keine Probleme, es ist derzeit eine Freude, mit ihm zu fahren. Bei grösseren Bodenwellen hebt die Hinterachse zwar ab, aber sie hat noch jedes Mal den Weg auf den Boden zurück gefunden.

Wir wurden heute wirklich ins absolute Niemansland geschickt, denn während hunderten von Kilometern ist uns kein einziger sichtbarer Polizist begegnet, was wir selber kaum glauben konnten. Es gibt tatsächlich noch überwachungsfreie Zonen, aber wohl nur, weil dort niemand lebt!

Die heute durchfahrenen Gegenden sind in der Mehrheit sehr karg, sandig und kaum bewachsen gewesen. Ausser den Trampeltieren fühlt sich da kaum jemand wohl und doch strahlen diese Gegenden einen gewissen Reiz aus. Die Ruhe, aber auch die Einsamkeit sitzt einem ständig im Nacken und man weiss nie so recht, ob man diese Situation glorifizieren oder fürchten soll. Vielleicht ist das richtige Wort ganz simpel Respekt vor der Natur

Morgen werden wir an 'Dumbo' einige übliche Unterhaltsarbeiten vornehmen und versuchen, wenigstens einen Teil des gesammelten Sandes zu entfernen. Es geht ja schon bald wieder in die Wüste ...

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