The 8. Peking to Paris Motor Challenge 13. Juni 2024 - Day 27: Erzurum - Sivas (505 km)

In Ergänzung zu meinem gestrigen Kommentar bezüglich Hotel möchte ich noch anfügen, dass es sehr wohl modernisierte Bereiche gab, alles sehr sauber war und das Essen ebenfalls bestens schmeckte. Auch das Personal war sehr zuvorkommend, lediglich beim Preis einer einheimischen Weissweinflasche wurde wohl noch mein Geburtsdatum dazu addiert sad.

Das morgendliche Duschen gestaltete sich schwierig. Die an Stelle der Badewanne installierte Dusche war zwar geräumig und vordergründig gab es auch ein Mischventil, mit dem man die Wassertemperatur regeln konnte. Aber effektiv geregelt wurde die Temperatur durch die in den Nachbarzimmern aktivierten Duschen. Vermutlich gab es pro Stockwerk ein fix zugeteiltes Warmwasserkontingent, welches nach dem Motto: First come, first serve verteilt wurde, wobei mit first eher die Distanz der Warmwasserleitung zum Hauptstrang und weniger der zeitlich definierte Duschbeginn gemeint ist.


Ansonsten haben wir unsere gut 500 km im Bereich von 1'200 bis 2'200 Meter ü. Meer problemlos abgespult. Wir fuhren auf diesem riesigen Hochplateau weiter westwärts und hatten mehrheitlich gut ausgebaute Strassen unter uns, wobei es zwischendurch immer wieder rechte Holperstrecken gab.

Auffallend häufig - also alle rund 10 km - gelangt man an eine Polizeikontrolle und man sieht auch immer wieder gut getarnte und besetzte Militärstützpunkte. Wir fuhren viele Kilometer am nördlichen Rand der Kurdengebiete vorbei und Syrien ist auch nicht so weit entfernt; offensichtlich ist man da etwas nervös. Unsere Rallye wurde aber angkündigt und so wurden wir alle auf einer separaten Spur freundlich an den Kontrollen vorbeigewunken.

Wenn man allen Ankündigungen und Schildern glauben darf, gibt es auch viele Geschwindigkeitskontrollen. Real erlebt haben wir bislang keine, was darauf schliessen lassen könnte, dasss wir immer sehr anständig fahren wink. Interessant sind auch die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten: Es gibt Strecken, da darf man nicht 80 und nicht 85 fahren, sondern 82 und das ist auch so siganlisiert (siehe Foto). Was der Hintergrund für diese Zahl ist, bleibt mir schleierhaft.

Die heutigen beiden Regularities gingen in die Berge und bis auf einen Timing-Punkt, bei dem 'Dumbo' die Kraft ausging, haben wir alle in mutmasslich guter Zeit erreicht. Die 1. Regularity fand auf einer ansteigenden Gravelstrecke statt und forderte von allen Beteiligten grossen Einsatz, insbesondere auch von Luca, der bei diesem Geholper auf den Geräten immer wieder die richtigen Zahlen finden und ablesen musste.

Unsere heutiges Hotel ist eher bescheiden und - gemäss gestriger Mitteilung - ist das Trinken von Alkohol in den öffentlichen Räumen nicht gestattet. Wer also ohne nicht auskommen kann, muss den vorgängig kaufen und auf dem Zimmer geniessen. Der Organisator versucht nun, einen der Gemeinschaftsräume temporär als private Räumlichkeit deklarieren zu lassen, damit evt. doch noch Bier zum Essen ausgeschenkt werden kann. Das wird wahrscheinlich klappen, denn wenn es ums Geschäft geht, können gewisse religiös motivierte Einschränkungen grosszügig interpretiert werden. Das ist ja in jeder Religion so angel.

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Unser Mittagessen vor der Zubereitung ...
Unser Mittagessen vor der Zubereitung ...
Unser Mittagessen vor der Zubereitung ...
... und während
... und während
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Nachtrag um 21:00 Uhr

Wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg! Innert kürzester Zeit wurde das im Hotelgarten gelegene Konferenzzentrum zur privaten Zone erklärt und schon stand auch genügend eisgekühltes Bier zur Verfügung. Man konnte also wie jeden Abend und demzufolge wie gewohnt draussen in der Sonne sitzen und ungefähr ein Bier geniessen. Sogar Wegweiser wurden aufgestellt smiley.

Und zu guter Letzt: Wir haben heute wieder einen Rang in der Gesamtrangliste gut gemacht und liegen in der Teamwertung mit knappem Vorsprung auf dem 1. Platz! Jetzt heisst es nochmals volle Konzentration für die letzten Etappen aufbauen.

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