The 7. Peking to Paris Motor Challenge 3. Juni 2019 - Day 2: Hohot nach Erenhot (436 km)
Wie wir erst später und nach dem Schreiben des gestrigen Berichts erfuhren, war der gestrige Tag für einige Teilnehmer doch recht anspruchsvoll. Die Fahrzeuge von dreien Teilnehmern mussten abgeschleppt/aufgeladen und in lokalen Garagenbetrieben repariert werden, was zum Glück in allen Fällen gelang. Zudem kamen einige noch später zur mittäglichen Time-Control als wir, so dass wir ranglistenmässig trotz unserer 9 Strafminuten nur auf den 17. Platz abrutschten. Ohne diese wären wir auf Grund der Bergstreckenprüfung auf Platz 8 gelegen, was für unsere 'Isabella' ein gutes Resultat ist. Übrigens: Alle meine jetzigen und künftigen Rang- und Platzierungsangaben betreffen immer nur unsere Kategorie der Vorkriegsfahrzeuge, von denen derzeit noch ca. 30 auf eigener Achse fahren.
Auf der gestrigen Bergstreckenprüfung gab es bereits den ersten Unfall, bei welchem aber zum Glück nur Blechschaden entstand. Die Fahrerin war die Tochter ('Alice Schwarzer-Typ', nur etwas jünger) der ebenfalls mitfahrenden Mutter und hat schon auf der letzten Peking-Paris Rallye das Fahrzeug aufs Dach gelegt. Diesmal war eine Kurve die Übeltäterin, welche ihren Radius einfach nicht genügend schnell dem Lenkeinschlag des heranpreschenden Volvo 122 anpassen konnte. So blieben einige wesentliche Teile des Fahrzeuges in der Kurve liegen, während der Rest noch gut 5 Meter weiter schlidderte. Die chinesischen Garagenbetriebe werden das schon wieder zurecht klopfen!
Heute Morgen staunten 4 Teams nicht schlecht: 2 Teams wurden wegen unerlaubten Modifikationen an ihren Vorkriegsfahrzeugen in die Kategorie der Nachkriegsfahrzeuge umgeteilt und 2 Teams erhielten wegen unerlaubten Modifikationen an ihren Nachkriegsfahrzeugen eine einmalige 15-minütige Zeitstrafe. Erstaunlicherweise hat niemand reklamiert .
Ansonsten verlief der Tag ruhig. 'Isabella' spulte die 450 km ohne jegliches Mucken ab. Den Rundkurs am Morgen auf sandiger und holperiger Piste hat Röbi wie vorangekündigt recht zurückhaltend und vernünftig gefahren (Röbi fährt immer am Morgen und ich immer am Nachmittag) und auch von der navigatorischen Seite her mussten keine Stricke verrissen werden. Im Laufe des Tages wurde es immer wärmer, aber nie heiss, denn wir bewegten uns immer wischen 1'000 und 1'900 Meter ü. Meer. Auch unser Hotel in Erenhot liegt auf rund 1'000 Meter ü. Meer.
Obwohl wir noch in China sind, gehört unser aktueller Standort bereits zur inneren Mongolei. Die Ebenen sind weit und nur karg bewachsen. Immer wieder stossen wir auf riiiieeeesige Fotovoltaik- und Windkraftanlagen. Dazwischen grasen hunderte von Schafen und auch Trampeltiere haben wir schon beobachten können. Unsere Rallye stösst auf grosses Interesse bei den Einheimischen. Kaum halten wir irgendwo an, sind wird sofort umringt und werden fotografiert. Meine immer noch etwas blonden Haare sind für die weiblichen Einheimischen offensichtlich ein seltes gesehenes Ereignis und so muss ich deutlich öfters hinhalten als Röbi.
Unser heutiges Hotel liegt nur 5km von der Grenze entfernt, also werden wir Morgen als Erstes in die Mongolei einreisen und uns dabei in Geduld üben müssen. Nach dem Mittag geht es dann los und die Nachmittagsetappe führt uns ins erste Wüstencamp wo wir auch die Nacht verbringen werden.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit werde ich also morgen meinen Bericht nicht ins Internet stellen können.
Beppi Dillier 03.06.2019 21:45
Weiterhin viel Glück 👍
Bert Hofmänner 03.06.2019 13:23
Wünsche weiterhin gute Fahrt! 😎👍🤞