The 7. Peking to Paris Motor Challenge 2. Juni 2019 - Day 1: Beijing nach Hohot (538 km)
Um 05:00 Uhr waren wir bereits beim Frühstück und um 06:30 Uhr an der Grossen Mauer angekommen. Die ca. 54 km lange Fahrt vom Hotel bis zum Start verlief ereignislos, wenn man vom vermeintlich nicht funktionierenden Trip-Master absieht. Dieser wollte und wollte einfach nichts anzeigen, dabei haben wir ihn 2 Tage zuvor noch perfekt eichen können. So fuhren wir die ersten 2 Kilometer im Blindflug, bis ich merkte, dass wir bei der gestrigen Putzaktion im Innernraum aus Versehen auf den falschen Impulsgeber umgestellt haben. Das Problem war also einfach und schnell behoben, dafür sahen wir bei der Ankunft im Startraum bei der Grossen Mauer, dass Öl irgendwo aus der Hinterachse tropfte. Auch hier war der Grund schnell gefunden: Ich habe zu Hause etwas viel Öl aufgefüllt und dieses hat sich beim Ausdehnen auf Grund der Erwärmung durch das Überdruckventil verabschiedet und sich am unteren Hinterteil von 'Isabella' und am Boden ausgebreitet. Also nicht weiter tragisch!
Das Startprozedere wurde durch die Darbietung diverser Drachentänze begeleitet und das erste Fahrzeug fuhr pünktlich um 07:31 von dannen. Wir waren um 07:46 dran und erklommen zusammen mit allen anderen die rund 50km lange Bergstrecke. Zum Glück war es - entgegen der Prognosen - nicht beonders heiss, so dass wohl alle Fahrzeuge diesen Anstieg ohne Überhitzung absolvieren konnten.
Die ersten 100 km kannten wir von unseren früheren Teilnahmen her und wir haben ziemlich gestaunt ab all der neuen breiten Strassen und sauberen Umgebungen. China investiert offensichtlich gewaltig in die Verkehrsinfrastruktur, Wind- und Solaranlagen. Doch bevor die Strecken auf Grund des guten Zustandes langweilig wurden, mussten wir abzweigen und wurden in ein ziemlich einsames uns verlassenes Tal hinaufgeschickt. Die Strasse dort hinauf war immer noch so, wie wir es von früher gewohnt waren: Manchmal gab es auch etwas Teer zwischen den Schlaglöchern und wir kamen nur noch langsam voran, zumal wir 'Isabella' ja schonen wollten. Dies ist uns fast zu gut gelungen, denn plötzlich kamen wir in Zeitnot, dies auch weil wir einem befreundeten Paar Pannenhilfe gewährt und so weitere 15 Minuten verloren haben. Zurück auf der Autobahn gaben wir 'Isabella' die Sporen, aber leider reichte das nicht, denn wir fassten an der mittäglichen Time-Control 9 Strafminuten.
Am Nachmittag hatten wir eine Sondeprüfung auf Zeit auf einer Bergstrecke zu absolvieren. Das ging recht gut, wir fanden den Weg auf Anhieb (es gab keine einzige Abzweigung), aber bekanntermassen fehlen 'Isabella' einfach ein paar PS um in unserer Kategorie vorne mitmischen zu können.
Der Rest der Etappe verlief ohne Zwischenfälle und wir konnten einige liegen gebliebene Teilnehmer überholen. Bezüglich Pannenhilfe haben wir uns nicht mehr aufgedrängt, weil wir keine weiteren Strafminuten mehr sammeln wollten.
Im Hotel angekommen versorgten wir auf dem Parkplatz bei schönstem Wetter aber stürmischem Wind zuerst 'Isabella' mit den nötigen Flüssigkeiten und suchten dann die Bar auf um uns ebenfalls mit den nötigen Flüssigkeiten zu versorgen.
Morgen geht es ab 08:00 Uhr nach Erenhot, dem Grenzort zur Mongolei.