3. Rotary Classic Rallyebericht
Frühzeitig - um möglichen Staugefahren beim Gubrist aus dem Weg zu gehen - fuhren Felix und ich in Winterthur mit 'Isabella' ab und kamen ohne jegliche Probleme und als erstes teilnehmendes Fahrzeug auf dem Kronenplatz in Affoltern am Albis an. Dort hatte bereits ein stattliche Helferschar diverse Zelte aufgestellt und alle Parkplätze markiert. Bei Kaffee und Gipfeli schauten wir den nun kontinuierlich eintreffenden Fahrzeugen zu. Um 09:00 Uhr fand das Fahrerbriefing statt und ab 09:30 ging es im Minutentakt los. Mit unserer Startnummer 2 kamen wir auch als zweite zum Start und nahmen die Strecke gemäss dem abgegebenen Roadbook unter die Räder. Mindestens für mich war es etwas ungewöhnlich, nach einem Roadbook zu fahren, in welchem die Distanzen nur auf 100 Meter genau angegeben waren. Aber dank aller zusätzlichen Angaben fand Felix den Weg jederzeit zuverlässig und vor allem auf Anhieb.
Es waren im Verlaufe des Tages mehrere Posten anzufahren, wo man jeweils einige Fragen beantworten oder Schätzungen zu gewissen Themen abgeben musste. Dazu gab es jeweils Getränke, Kuchen und andere Leckereien. Einige Fragen waren mit etwas Lokalkolorit behaftet, trotzdem gaben Felix und ich beim Raten unser Bestes, was aber - wie sich dann bei der Preisverteilung herausstellte - leider nicht ganz genügte. Wenigstens konnten wir beim Heimatort von Wendy Holdener sowie bei den Einsiedller Biersorten überzeugen und auch bei der Herkunft des Wildheus für das Brauen der Biersorte 'Gääch' lagen wir mit dem 'Muotathal' richtig.
Spezielle Rallye-Kenntnisse waren auf dieser Ausfahrt nicht gefordert und das sehr gut vorbereitete Roadbook hat auch niemanden - dachten wir wenigstens - zu irgendwelchen Irrfahrten motiviert. Das Mittagessen fand auf der Sattelegg statt. Leider hat hier das Wetter den Organisatoren einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht, denn es war dermassen dichter Nebel vorhanden, dass wir beim Golfballspiel den rund 3 Meter entfernten Kübel nur mit jedem zweiten Ball trafen . Während des Essen der feinen Älplermaggaronen hat es zudem kurzzeitig ziemlich heftig geregnet. Obwohl wir auf der Bergfahrt zur Sattelegg knapp 15 km hinter zwei Veteranten-Postautos herschleichen mussten, hatten wir mehr als 90 Minuten Zeit für die Mittagspause und kurz vor unserer Weiterfahrt kamen dann auch die letzten Teilnehmenden mit teilweise sehr tiefen Startnummern auf der Sattelegg an. Ganz offensichtlich hatten sie von der schönen Streckenführung wesentlich mehr mitbekommen als die Mehrheit der anderen Teilnehmenden.
Zusätzlich zu den Fragestellungen an den einzelnen Posten bekamen wir am Start ein Blatt Papier mit 6 Abbildungen von markanten Gebäuden in die Hand gedrückt. Diese Gebäude - mehrheitlich Kirchen - galt es während der Fahrt zu erkennen und die passende Ortschaft dazu zu schreiben. Ich staunte nicht schlecht, als ich beim 1. Posten von weitem das Blatt eines anderen Teilnehmenden sah, der bis auf ein einziges Bild bereits alles ausgefüllt hatte. Entweder war er Hellseher, Geografielehrer, Pfarrer oder Felix und ich haben zu wenig aufgepasst. Zum Glück waren aber die Blätter der anderen Teilnehmenden noch genau so unbeschrieben wie unseres und so machten wir uns keine grossen Sorgen. In der Tat haben wir bis zum Schluss alle Gebäude korrekt gefunden.
Die Nachmittagsstrecke führte uns bei Sonnenschein dem Vierwaldstättersee entlang zurück nach Affoltern, wobei wir in Cham nochmals in einen zünftigen Regenschauer gerieten. Nach der Zielankunft genossen wir den Apéro sowie ein feines Abendessen. Bei der Preisverteilung wurden unsere Befürchtungen zur Gewissheit. Wir wurden zwar nicht Letzte, waren aber auch weit von den vorderen Plätzen entfernt. Das spielte aber keine Rolle, denn letztendlich war diesmal der Weg das Ziel und der Chartity-Gedanken stand - wie es sich für Rotary gehört - im Vordergrund.
Ein grosses Dankeschön und grosses Kompliment geht an das ganze Organisatoren-Team sowie alle Streckenposten, welche nichts unversucht liessen, unsere Geografie-, Geschichts- und andere Ratekenntnisse in einem optimierungswürdigen Zustand erscheinen zu lassen. Für die nächste Austragung der Rotary-Classic werden Felix und ich im Vorfeld die Innerschweizer Sagengeschichten studieren .