Auf den Spuren des Alpine-Trial 2018 2. Oktober 2020 - (Fast) planmässige Fahrt an den Startort
Um 11.30 Uhr war alles bereit und wir verliessen unser Zuhause in Seuzach. Via Autobahn A1 ging es zügig voran, selbst beim Gubrist gab es keinen Stau. 'Isabella' schnurrte friedlich mit 93 km/h vor sich hin. Bei dieser Geschwindigkeit kompensieren sich so ziemlichb alle möglichen Vibrationen und man kann sich sogar in normaler Lautstärke unterhalten. Immer wieder wurden wir beim übeholt werden freundlich angehupt, einmal mehr waren weder Irene noch ich der Grund dafür. Kurz nach der Vorbeifahrt bei der Raststätte Deitingen Nord knallte es kurz im Motorraum und es war eine deutliche Unwucht zu spüren. Ich lenkte 'Isabella' auf den Pannenstreifen und suchte nach der Ursache. Diese war schnell gefunden: Ein Flügel des 6-flügligen Kühlerlüfters war abgebrochen und hatte beinahe den Weg durch das seitliche Lüftungsgitter der Motorhaube nach draussen gefunden. Zum Glück blieb der Kühler unbeschädigt und auch sonst waren keine weiteren Defekte zu erkennen. Aber eine Weiterfahrt mit 5 Flügeln war wegen der starken Unwucht nicht möglich. Der nächste Schritt war schnell geplant: Ich musste nur den gegenüberliegenden Flügel abbrechen und die Unwucht müsste dann weg sein. Das sollte keine grosse Sache werden, schliesslich hat sich der erste Flügel ohne mein Zutun verselbständigt. Denkste! Mit aller manueller Gewalt konnte ich nichts ausrichten und mit Hilfe der grossen Rohrzange konnte ich den Flügel zwar verbiegen, aber nicht abbrechen. Dank der mitgeführten Eisensäge konnte ich dann den Flügel von beiden Seiten ansägen und nach zehnminütigem Würgen und Biegen endlich abbrechen.
Der Motor lief wieder einwandfrei und rund. Doch wie gut hielten die übrigen 4 Flügel und reichte die Kühlleistung für die kommenden anspruchsvollen Bergstrecken aus? Da die Fischer Classic Cars GmbH in relativer Nähe war, rief ich Marcel an und sie hatten tatsächlich ein passendes Exemplar auf Lager. Via Berner und Luzerner Hinterland fuhren wir nach Rain, überholten x Traktoren und kamen nach rund einer Stunde in Rain an. Der ganze Kühlerlüfter war schneller gewechselt als wir uns begrüssen und verabschieden konnten, denn kaum 10 Minuten später waren wir schon wieder unterwegs. Ironie der ganzen Übung: Marcel hatte sich vor wenigen Augenblicken an einem Kühlerflügel verletzt und die Hand in einem Verband. Wir hoffen jetzt einfach, dass unser abgebrochener und weggeschleuderter Flügel nicht die Ursache war!
Die Weiterreise verlief planmässig, rund um Lausanne standen wir noch im allabendlichen Stau, kamen aber um 19.00 Uhr im Hotel an, wo Carlos und Urs schon beim Apéro warteten. So kamen zum Schluss doch noch rund 450 km Fahrt zusammen.