2. Generations-Rally Day 0: Anreise und Scrutineering

Am Dienstag fuhren Luca und ich wie geplant bereits um 06:00 Uhr ab und nahmen den Weg Richtung Amsterdam unter die Räder. Gemäss Google Maps wären das rund 820 km und in 8 1/2 Stunden zu schaffen gewesen. Zuerst kamen wir zügig voran und konnten trotz Anhängerbetrieb fast immer die erlaubten 100 km/h fahren. Um Stuttgart herum mussten wir jedoch wegen Bauarbeiten und hohem Verkehrsaufkommen die Autobahm mehrmals verlassen und verloren so viel Zeit. So mussten wir leider auch das geplante Mittagessen bei Hilla und Dieter in Köln auslassen und waren froh, den Hafen in Amsterdam 15 Minuten vor Torschluss erreicht zu haben.

Auf der Fähre trafen wir dann Beppi, Carlos, Chris, Dieter und Melvin, genossen zusammen das Abendessen und fast alle gingen anschliessend zu Bett. Für mich war das doch etwas zu früh und daher ging ich an die voll besetzte Bar und bestellte mir einen Gin & Tonic. Dabei traf ich drei Engländerinnen, welche von einem Einkaufsftrip in Amsterdam zurückkamen und mir lautstark erklärten, wie toll die Läden in Amsterdam seien und dass man da allerlei Zeugs kaufen können, was man in Newcastle nicht bekäme. Ich fragte höflichkeitshalber nicht weiter nach, was sie genau meinten, aber es schien, als hätten sie einen Teil der gekauften Ware bereits konsumiert .

Die Überfahrt mit der Fähre verlief sehr angenehm und auch das schon in früheren Berichten beschriebene für 2 Personen vorgesehene schmale Doppelbett war angenehm weich und dank eines höheren Randes rollte man auch bei grösserem Seegang nicht auf den Boden.

Vom Fährhafen in Newcastle war es nur eine Stunde Autofahrt und so waren wir schon um 11:00 Uhr im Hotel. Erwartungsgemäss konnten wir das Zimmer noch nicht beziehen, also luden wir 'Isabella' vom Anhänger und machten sie startklar. Nach dem Mittagessen fuhren wir die Tripmaster-Eichstrecke mehrfach ab und konnten unseren Tripmaster fast auf den Meter genau eichen. Da Luca alle Überführungsstrecken und ich nur die Sonderprüfungen fahren werde, machten wir - Luca am Steuer - noch ein paar kleine Ablängerungen und tankten zudem Treibstoff für Mensch und Maschine. 'Isabella' schnurrte friedlich und zuverlässig durch die schmalen englischen Landstrassen und so bekamen wir schnell eine Vorahnung, was uns die nächsten 3 Tage erwarten wird. Vor allem werden wir wohl sehr viele Schafe sehen, darunter auch solche auf offenen Weiden. Der Veranstalter hat uns in seinem letzten Newsletter vor diesen offenen Weiden gewarnt, wir sollen dort sehr vorsichtig fahren, damit abends keine Menupläne umgestellt werden müssen .

Um 15:30 Uhr konnten wir unsere Startnummern und Rallye-Schilder abholen, welche wir sogleich montierten und anschliessend ging es als erstes Fahrzeug zum 'Noise-Test'. Leider bestanden wir diesen nicht, 'Isabella' war gemäss Messgerät zu laut. Die junge Dame, welche den Test durchführte, wurde etwas nervös und rief dem Chef-Stuart von der englischen Rallye-Behörde. Auch dessen Messung brachte kein positives Resultat, obwohl Luca jetzt deutlich weniger Gas gab.  Er winkte uns weiter in die nächste Kontrollzone und überprüfte 'Isabella' persönlich. Das ganze verlangte Zubehör war vorhanden und es gab auch sonst nirgends etwas auszusetzen. Grosse Freude hatte er an allen Aufklebern früherer Rallyes und zeigte sich ab dem Durchhaltevermögen von 'Isabella' sehr beeindruckt. Am Schluss schüttelte er uns die Hand und gab auch das komplett ausgefüllte Kontrollblatt zuammen mit dem 'Bestanden-Kleber' zurück. Beim Resultat des 'Noise-Test' stand nur n/a, was wir als ' not applicable' , respektive 'nicht anwendbar' interpretierten.

Die Roadbooks und anderen Unterlagen werden wir erst morgen bekommen, da der grosse Teil der englischen Teilnehmenden erst morgen früh anreisen wird. Jetzt sind wir in unserem Hotelzimmer und bereiten uns für das Nachtessen zusammen mit unseren Schweizer-Freunden vor. Vermutlich wird es auch noch für ungefähr ein Bier reichen ...