The 8. Peking to Paris Motor Challenge 22. Mai 2024 - Day 5: Nan Liang Tai (Camp) - Tengger Desert (Camp, 390 km)

Die chinesischen Behörden haben gestern und heute nochmals alle administrativen Register gezogen und kurzfristig den Plan und die Routen des Organisators auf den Kopf gestellt. Wir mussten ganz andere Strassen fahren und bei fast jeder Kreuzung/Abzweigung standen - ohne zu übertreiben - 1 bis 3 Polizisten, welche den gesamten übrigen Verkehr aufhielten und uns auf den richtigen Weg wiesen (als hätten wir diesen nicht selber gefunden). Was für eine Organisation ohne jeglichen Nutzen ausser demjenigen der Überwachung angry!

Die heute einzige Regularity mit 3 Timingpunkten auf Gravel und Sand war eine echte Herausforderung. 45 km/h Durchschnitt waren gefordet und das brachte 'Dumbo' an die Grenzen des Zumutbaren. Zu allem hin öffnete sich nach dem 1. Timingpunkt die Hecktüre und wir mussten anhalten und sie schliessen. Die so verlorene Zeit konnten wir bis zum 2. Timingpunkt vermutlich nicht mehr ganz aufholen, aber den 3. Timingpunkt konnten wir mehr oder weniger gut einhalten. Anschliessend waren schwierige Sandpassagen zu durchfahren und wer die Bodenbeschaffenheit nicht gut lesen konnte, der blieb unweigerlich stecken. Das ist einigen gut und manchmal sogar mehrfach gelungen und so hatten die 4x4-Fahrzeuge des Veranstalters viel zu tun mit herausziehen. Wir zirkelten unseren 'Dumbo' erfolgreich durch alle schwierigen Passagen, schliesslich habe ich an der Rallye Peking-Paris 2013 viel Erfahrung sammeln dürfen/müssen wink.

Wir waren schon um 15:30 Uhr im Camp und begannen bei beinahe 40° Celsius im Sand liegend den Hauptbremszylinder zu tauschen. Die Mechaniker entlüfteten alles, aber es bremste vorne immer noch nicht richtig. Weiter ging es mit der Spurensuche und wir wurden in der Tat fündig. Die Verschraubung des Rückschlagventils des vorderen Bremskreislaufes war lose und es drückte Bremsflüssigkeit raus. Nach der Reingung des Ventils und dem Nachziehen der Verschraubungen sollte jetzt alles in Ordnung sein.

Die ganzen Übung dauerte gut 3 Stunden: Wer schon einmal ein 2.5 Tonnen schweres Fahrzeug im Sand aufbocken musste und das bei köperlich reduzierter Leistungsfähigkeit (Erkältung), weiss, von was ich schreibe. Trotzdem reichte es wenigstens am Schluss noch für ein Bier, bevor es dann eindunkelte und wir am Kopfkissen zu horchen begannen ...