RAC Rally of the Tests 11./12. November 2024: Schlussabend / Reise von Windermere - Seuzach
Wie gestern richtig vermutet, durften wir - und auch die anderen drei CH-Teams - während der Preisverteilung sitzen bleiben. Trotzdem hatten wir einen schönen und geselligen Abend, welcher so um die Mitternachtszeit mit dem Besuch der Bar zu Ende ging.
Heute haben wir bis 07:30 Uhr ausgeschlafen, gefrühstückt und sind - bei schönstem Wetter - zum Parkplatz des Start-Hotels gefahren. Dort haben wir 'Luigi' auf den Anhänger geladen und sind weiter nach Newcastle zum Fährhafen gefahren. Das Einschiffen ging speditiv vor sich, da die Zöllner wegen der Dreckschicht auf 'Luigi' auf eine genauere Inspektion verzichteten.
Die Rally of the Tests 2024 hat mir gut gefallen, sogar mehr als Le Jog 2023. Wir haben in 3 1/4 Tagen genau 60 Sonderprüfungen absolviert (also fast 20 pro Tag!) und dabei nur 1'200 km zurückgelegt. Das Schwergewicht lag also mehr auf den Sonderprüfungen - vor allem auf den Tests (Rundkursen) - und weniger beim Kilometer bolzen. Zudem blieb jeden Abend etwas Zeit, die gesellschaftlichen Kontakte zu pflegen. Wir kamen sogar zu halbwegs genügend Schlaf.
Die Anforderungen an die Navigatoren waren hoch, sowohl beim Vorbereiten der Karten wie auch beim Navigieren selber. Auch die Fahrer waren immer wieder gefordert, vor allem auf den rutschigen Waldstrassen und in der Nacht. Ab ca. 16:30 Uhr ist es bereits stockdunkel und man kann manche Abzweigung - trotz montierten Zusatzscheinwerfern - erst (zu) spät erkennen.
Manche Rundkurse führten durch private Gehöfe und um Ställe herum, deren Mauern beim Verfehlen der richtigen Fahrspur wohl deutliche Narben am Auto zurückgelassen hätten. Aber keines der 80 teilnehmenden Fahrzeuge hat gröbere Verformungen einstecken müssen, jedoch sind da und dort einige Kampfspuren in Form von Kratzern und Beulen entstanden. Aber das gehört halt etwas dazu ...
Besonders beeindruckend war einmal mehr die Leistung der wohl gegen 100 aufgebotenen Funktionäre. Diese waren alle zur vorgegebenen Zeit und bei jeder Witterung am richtigen Ort, haben uns jedes Mal freundlich empfangen, die Zeiten eingetragen und viel Glück gewünscht - und dies alles ehrenamtlich! Auch die Bereitschaft der lokalen Farmer, ihre privaten Grundstücke für diese Sonderprüfungen zur Verfügung zu stellen, ist beispielhaft. Das ist wohl alles nur in England möglich, nicht umsonst gelten die Engländer als etwas 'Rallye verrückt'.
Morgen sollten wir um 10:00 Uhr ausschiffen können, dann geht es zurück in die Schweiz, wo ich Urs wieder am Bahnhof Pratteln in den Zug setzen werde. Es war eine Freude. mit Urs diese Rallye zu fahren, er hat seinen Job bestens erledigt und auch zwischenmenschlich hat es gut funktioniert!