Adriatic Adventure 17. September 2019 - Technische Abnahme und letzte Vorbereitungen
Nach einem ausgedehnten Frühstück machten wir uns mit 'Luigi' auf den Weg zur Tripmaster-Eichstrecke. Viel gab es nicht mehr einzustellen, da ich dies schon zu Hause vorgenommen habe. Trotzdem haben wir 0.3% Fehler festgestellt und die Wegstreckenzahl entsprechend korrigiert. Mit Erstaunen haben wir eine Differenz zu unseren beiden satellitengestützten Navigationsgeräten festgestellt, aber da diese selber nicht die identischen Werte angezeigt haben und wir zudem in Italien sind, hat uns das nicht weiter gewundert. Beim Rückfahren der Eichstrecke gab es erneut zwei angegebene Kontrollmesspunkte. Einer stimmte jetzt auf den Meter genau während der Zweite 40 Meter auf 10 Kilometer abwich, obwohl ich korrekt gefahren bin und keine einzige Kurve geschnitten habe. Zum Glück haben sich andere Teilnehmer über die gleichen Abweichungen beschwert, so dass wir das Ganze auf sich beruhen liessen.
Zurück in Trist angekommen parkierten wir 'Luigi' auf der Piazza Unità d'Italia, welche unweit vom Hotel liegt. Nun hiess es auf die technische Abnahme zu warten und dem Ansturm der Bevölkerung gewachsen zu sein. Die Mechaniker-Teams des Veranstalters nahmen die Fahrzeuge teilweise sehr detaiiliert unter die Lupe, insbesondere diejenigen der Neulinge. Bei 'Luigi' genügte ein Augenschein von aussen und ein Blick auf den Feuerlöscher und das Erste-Hilfe-Set. Der Mechaniker meinte nur, er wisse, dass meine Fahrzeuge jeweils optimal vorbereitet seien, so dass er sich den Aufwand sparen könne. Hat mich natürlich gefreut!
Mit dem unterzeichneten Abnahmeprotokoll gingen wir ins Hotel zurück, fassten alle Unterlagen und begannen das Roadbook zu studieren. Die Tagesdistanzen sind manchmal gar nicht so gross, dafür werden wir ziemlich in den Bergen herumgeführt und viele Sonderprüfungen finden auf Schotterstrecken statt. Nebst einigen Rundkursen wo auf maximale Geschwindigkeit gefahren wird, müssen wir viele Regularities mit mehrmals wechselnden Durchschnitssgeschwindigkeiten fahren. Sorgfältig haben Irene und ich alle Sonderprüfungen der ersten Tage durchgearbeitet und auch diverse mögliche Finten und Fallstricke des Veranstalters entdeckt. Dank meines im letzten Jahr entwickelten Progrämmchen konnten wir in kürzester Zeit die nötigen Zeitpläne erstellen und ins Roadbook schreiben. Rein theoretisch sind wir bestens gerüstet, in der Praxis werden wir ganz sicher das Eine oder Andere falsch machen und/oder uns in der Hitze des Gefechtes verfahren.
Leider habe es nicht alle Fahrzeuge bis an den Start geschafft. Der Audi 80 eines befreundeten Schweizer Paares ist mit defekter Einspritzung in Trento liegen geblieben und sie mussten auf einen Mietwagen umsteigen. Dieser wurde heute halbwegs rallye-tauglich gemacht indem wenigstens ein satellitengestützter Tripmaster montiert werden konnte. Wir hoffen jetzt für sie, dass wir möglichst wenige Tunnels und enge Täler befahren müssen, denn da geht das Satellitensignal häufig verloren, was dann auf den Sonderprüfungen ganz schnell für ziemliche Abweichungen sorgen wird. Ein Trost bleibt: In der Kategorie 'Ausser Konkurrenz' sind sie erst zu zweit, die Chance auf einen Platz unter den ersten Drei ist also noch intakt!
Derzeit ruhen wir uns aus (resp. schreiben) und bereiten und auf das Welcome-Dinner von heute Abend vor. Morgen müssen wir nicht allzu früh raus, wir starten erst um 9:10 Uhr. Zum morgigen Etappenziel nach Ljubljana sind es auf dem direktesten Weg nur 93 km, wir aber müssen 235 km zurücklegen. Das wird wohl die eine oder andere Ablängerung geben ...