5. Vintage Shamrock Rallye Day 2 - 7. Mai 2024: Johnstown - Westport (306 km)

Gerne beginne ich diesen Bericht mit dem Positiven des heutigen Tages: Wir sind gesund, munter und pünktlich in unserem neuen Hotel in Westport an der Westküste von Irland angekommen. Die Landschaften sind reizvoll, die Rindviecher gut eingezäunt und es hat wiederum den ganzen Tag nicht geregnet. 'Luigi' hat keinerlei Macken gezeigt und uns zuverlässig an alle beschriebenen Punkte des Roadbooks gebracht. Auch das Essen ist gut und reichlich.

Somit kann es sich bei der Schilderung des Negativen nur um unsere sportlichen Leistungen handeln: In der Tat haben wir heute keine besonders gute Leistung abgegeben und werden in der Rangliste wohl um mindestens 30 Plätze zurückfallen. Es waren total 8 Sonderprüfungen zu fahren:

Die 1. Regularity war eine sog. Jogularity, dh. die Strecke wird nicht mit Symbolen, sondern in englischer Prosa beschrieben. Das ging bis und mit dem 1. Timingpunkt noch ganz gut, auch den kurz darauf folgenden 2. Timingpunkt fanden wir - nach unserer Einschätzung - auf Anhieb. Hingegen machte uns der 3. und letzte Timingpunkt zu schaffen. Wegen einer Missinterpretation eines englischen Ausdruckes bogen wir falsch ab und landeten in der Einfahrt eines Gemüsegartens (oder so). Nur mit Mühe und dem Einsatz durchdrehender Räder fanden wir auf den richtigen Weg zurück, konnten die verlorene Zeit aber nicht aufholen. So fassten wir 44 Sekunden Strafe. Zusätzlich gestaunt haben wir, als uns für die kurze Distanz vom 1. zum 2. Timingpoint eine Totalzeit von mehr als 2 1/2 Minuten aufgebrummt wurden, also rund 1 Minute mehr als die erlaubte Sollzeit von 1 Minute 25 Sekunden. Das konnte nicht sein, auch wenn wir sicher ca. 5 Sekunden zu spät dort waren. Da aber direkt vor uns ein anderes Fahrzeug ankam, welches sich verirrt hatte, wurden womöglich unsere Zeit vertauscht. Ich werde da noch nachfragen.

Die 2. Regularity - ohne Kartennavigation - klappte sehr gut, während wir bei der 3. Regularity - mit Kartennavigation - irgendwo falsch abbogen. So gelangten wir zwar ans maximale Ende der Regularity, verpassten aber den letzten Timing-Punkt. Wir kehrten um, fuhren nach Kompass und Gefühl und fanden die gesuchte Zeitmessung - wenn auch viel zu spät. Aber immer noch besser, als sie gar nicht gefunden zu haben. Die 4. Regularity - mit langer Kartennavigation - klappte dafür sehr gut.

Die 4 Test's auf den abgesperrten Strecken waren wegen des teilweise morastigen Untergrundes anspruchsvoll, gelangen uns aber trotzdem ordentlich. Der letzte Test fand in einem grossen Steinbruch statt, das hat richtig Spass gemacht !

Diese Rallye ist wirklich toll, bestens organisiert und auch die Leute sind gut! Wir wollen morgen diesem Umstand Rechnung tragen und uns noch besser vorbereiten. Jetzt geht es aber erst einmal zum Nachtessen und vielleicht reicht es vorher oder nachher ja noch ungefähr zu einem Bier.